Neues Leben für Schlösslihang-Skilift
Seit fast 50 Jahren gibt es am Schlösslihang in St. Gallen einen Skilift. Dank einer Crowdfunding-Aktion des Einwohnervereins Bruggen konnte der alte, in die Jahre gekommene Ponylift durch einen neuen Tellerlift ersetzt werden. Sehr zur Freude der umliegenden Schulen, die weiterhin dem Ski- und Snowboardsport frönen können.
Seid ihr zufrieden mit dem Resultat des Crowdfunding-Projekts?
«Wir sind sehr zufrieden, das Resultat hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Damit haben wir nicht gerechnet, zumal unser Finanzierungsziel mit CHF 65‘000.- eher hoch war und ein Skilift keine Rendite verspricht. Umso glücklicher sind wir, dass es geklappt hat.»
Was denkst du war der ausschlaggebende Punkt für den Erfolg eurer Kampagne?
«Es ist uns gelungen, mit dem Projekt Emotionen und Erinnerungen bei den Leuten zu wecken, die den Skilift in Ihrer Jugend schon benutzt haben. Eine Tradition zu erhalten und diese der heutigen Jugend zu eröffnen, war ein sehr zentraler Grund für eine Spende. Genauso wichtig war unsere konstante Kommunikation des Projekts. Wir haben das Thema wann immer möglich aufgegriffen und die Leute zum Spenden motiviert, sei dies mit Zeitungsartikeln, sozialen Medien wie Facebook und an Quartierfesten. Ausserdem bleibt dank des Skilifts unser Quartier attraktiv und gibt den Jugendlichen eine Betätigungsmöglichkeit.»
Wäre der Skilift überhaupt zu Stande gekommen ohne das Crowdfunding?
«Wahrscheinlich schon. Einen Spendenaufruf hätte es auch ohne das Crowdfunding gegeben, er wäre aber mühsamer und mit viel mehr Aufwand verbunden gewesen. Wir hätten potenzielle Unterstützer selbst ausfindig machen und anschreiben müssen. Auch wäre die Suche nach Unterstützern, die hohe Beträge spenden, schwieriger gewesen. So aber konnten wir einfach den Link zum Projekt versenden und zum Spenden auffordern.»
Wo siehst du die Vorteile eines Crowdfundings?
«Man hat jederzeit einen Gesamtüberblick über den Stand des Projekts, da alle Spenden darüber gesammelt werden. Der administrative Aufwand ist viel kleiner gewesen wie bei klassischen Sammelaktionen, beispielsweise einem Spendenbarometer im Quartier. Das hat auch die Hürde das Projekt zu starten kleiner gemacht. Und auch wenn das Projekt im schlimmsten Fall scheitert, bleibt der Aufwand klein, da noch keine Gelder geflossen sind. So ist auch jederzeit gewährleistet, dass das Geld am richtigen Ort ankommt.»
Wie hast du die Zeit während der Kampagne erlebt?
«Es war eine sehr spannende Zeit. Beim Startschuss entstand ein Hype um das Projekt, viele Leute und auch Medien kamen auf mich zu. Irgendwann flaute das Interesse ab. Kurz vor Ende der Laufzeit gab es dann nochmals einen Schub, der uns vor allem viel Medienpräsenz verschaffte. Negative Reaktionen gab es keine.»
Was würdest du beim nächsten Crowdfunding anders machen?
«Ich denke ich würde vieles wieder gleich machen. In die Erstellung des Projektvideos würde ich mehr Zeit investieren, da es ein zentraler Erfolgsfaktor für ein Crowdfunding ist. Ich würde es aber definitiv wieder über lokalhelden.ch starten.»