«Das Ziel ist der Playoff-Final»
Anfang Saison wurden die NLB-Frauen des UHC Wasa von einer Unihockey-Fachzeitschrift als Abstiegskandidat abgeschrieben. Nun ziehen nach 15 Siegen in der laufenden Saison als erstes Team in die Playoffs ein. Finanziert werden die Kosten der Playoffs durch ein Crowdfunding-Projekt auf lokalhelden.ch. Die Projekt-Starterin Natalie Brägger, ehemalige Spielerin und Vorstandsmitglied des UHC Wasa, im Interview.
Wie läuft die Saison bis jetzt für die Damen des UHC Wasa?
Nathalie Brägger: «Bis jetzt läuft die Saison super. Wir sind immer noch Tabellenführer und es fehlt nur noch ein Spiel in der Qualifikation für die Playoffs. Wir sollten also als Erstplatzierte in die Playoffs kommen und werden dann gegen den Achtplatzierten spielen.»
Was bedeuten dir und deinen Spielerinnen die Playoffs?
«Es ist eine Riesenfreude. Wir waren seit 8 Jahren nie mehr so gut und es war auch nicht zu erwarten, dass wir so gut sein werden. Eine Unihockey-Fachzeitschrift hat uns gar schon abgeschrieben und behauptet, dass wir diese Saison in den sauren Apfel beissen müssen und um die letzten Plätze spielen werden. Die Freude ist deshalb sehr gross und auch eine Genugtuung für die lange Arbeit.»
Wie hoch sind die Playoffs in der Vereinsgeschichte einzustufen?
«Der Erfolg ist sehr hoch einzustufen, nur schon wenn man die Ausgangslage betrachtet. Wir sind kein Verein, bei dem aus finanzieller Sicht alles möglich ist. Wir haben sehr viele freiwillige und engagierte Helfer, die mit viel Einsatz dabei sind, auch für diese Mannschaft. Es ist daher umso schöner, dass man mit so wenigen Mitteln so weit kommt. Wie gesagt waren wir das letzte Mal vor acht Jahren so gut. Der Erfolg ist also auch in der Vereinsgeschichte hoch einzustufen.»
Und was ist nun das Ziel in den Playoffs?
«Wenn man als Leader in die Playoffs einzieht, muss das Ziel der Playoff-Final sein. Wir nehmen aber Spiel für Spiel.»
Wie bereiten sich die Spielerinnen auf die Playoffs vor?
«Es geht ziemlich schnell bis zu den ersten Playoff-Spielen. Jetzt hatten wir zwei spielfreie Wochenenden, an denen wir vor allem physisch gearbeitet haben, damit wir topfit sind. Am Samstag haben wir das letzte Meisterschaftsspiel und am Mittwoch geht’s schon los. Wichtig ist deshalb auch, dass sich die Trainer das Team optimal auf den Gegner einstellen.»
Die Playoffs können dank eurem erfolgreichen Crowdfunding-Projekt auf lokalhelden.ch finanziert werden. Gratuliere! Bist du zufrieden mit dem Verlauf des Projekts?
«Wir sind alle sehr zufrieden. Wir haben uns schon vorher mit Crowdfunding befasst und wollten dies ausprobieren. Ich war der Meinung, dass man einen richtig guten Aufhänger braucht, um ein Projekt erfolgreich umzusetzen. Mit dem Erreichen der Playoffs bot sich uns dieser Aufhänger. Wir waren trotzdem überrascht, wie viele Leute uns unterstützen und sind deshalb wirklich sehr zufrieden.»
Wo wird das gesammelte Geld nun konkret eingesetzt?
«Gemäss Projektbeschreibung decken wir damit die Ausgaben für die Playoffs. Dazu zählen Fahrkosten, allgemeine Spielkosten, Schiedsrichter etc. Die Höhe der Ausgaben kommt aber auf den Erfolg in den Playoffs drauf an. Bis jetzt haben wir sicher zwei Spiele in Uri. Wenn wir dieses Team in der Best-of-5-Serie schlagen, kommt der nächste Gegner aus Bern oder sogar aus dem Tessin. Dann fallen auch dort wieder Fahrkosten an. Wenn wir früher ausscheiden, geht das Geld an die Nachwuchs-Mannschaften. Die sind noch mitten in der Saison.»
Was hat deiner Meinung nach den Ausschlag für den Erfolg des Projekts gegeben?
«Ich denke es sind drei Dinge. Erstens die Euphorie, die mit dem sportlichen Erfolg des Teams kommt. Unterstützer zeigen sich dann besonders spendabel. Jetzt wollen wir gemeinsam möglichst weit kommen. Zweitens der Projektfilm. Wir haben uns viel Mühe gegeben und den Film mit einem witzigen Anfang gestartet. Das ist etwas, was man von einer Sportmannschaft nicht unbedingt erwartet und wir haben sehr viele positive Rückmeldungen darauf erhalten. Der dritte Faktor ist unser loyales Umfeld, welches uns seit Jahren unterstützt und auch jetzt wieder das Portemonnaie geöffnet hat.»