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Sisters Domestic Violence and Abuse Bern

Ein Projekt aus der Region der Raiffeisenbank Bern
CHF 6’767
CHF 4’000
Mindestbetrag
CHF 10’000
Wunschbetrag
76
Unterstützer

Nachfolgende Unterstützungen konnten am Projekt gewählt werden

80 Unterstützungen
Leonie Ammann
31.07.2023, 15:59
Gaëlle Bolomey
30.07.2023, 21:24
Anonyme Unterstützung
30.07.2023, 21:01

Über unser Projekt

Es gibt einen neuen Frauen*Zirkel in Bern für cis und trans Frauen, sowie INA* Personen, welche von intimer Partnergewalt betroffen sind. Wir kreieren gemeinsam einen sicheren Raum, in dem Betroffene die Möglichkeit haben, sich über ihre Erfahrungen mit intimer Partnergewalt auszutauschen. Durch das Erkennen von Parallelen in unseren Geschichten können wir einander in unserer Wahrnehmung bestärken. Wir nehmen uns in unserer Menschlichkeit und Würde wahr, die uns oft abgesprochen wurden. Die persönliche Erfahrung mit Gewaltbeziehungen macht uns alle zu Expertinnen, und deshalb sind wir für einander die beste Hilfe. Wir teilen unsere Skills und Coping Strategien miteinander und besprechen Themen wie die Dynamiken von Gewalt, Manipulation, Missbrauch, Elternschaft, Wut, Schuld, Trauer, Geschlechterrollen und die Reaktion des Umfeldes auf intime Partnergewalt.

Finanzierungszeitraum 14.06.2023 13:00 Uhr - 31.07.2023 23:59 Uhr
Realisierungszeitraum Juni 2023 bis Juni 2024

Unter der neu gegründeten Interessengruppe Sisters Domestic Violence and Abuse Bern finden seit November 2022 wöchentliche Treffen für Frauen statt, welche von intimer Partner Gewalt/ häuslicher Gewalt betroffen sind oder betroffen waren. Die Treffen finden Freitag Abends an einem Standort statt, welcher aus Sicherheitsgründen nur auf Anfrage hin bekannt gegeben wird. Die Treffen ähneln einer Selbsthilfegruppe, werden jedoch von ehemals Betroffenen geleitet und organisiert.

Es gibt in Bern derzeit kein vergleichbares Angebot. Der spezielle Ansatz des Peer-to-Peer supports und eines Angebotes, welches nicht von Fachpersonen, sondern von ehemals Betroffenen organisiert und geleitet wird, zeigt speziellen Erfolg.

Der Grossteil der Teilnehmerinnen wird über einen Instagram Account erreicht. Laut dem FRA Survey 2014 zu Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist die von intimer Partnergewalt am häufigsten betroffene Altersgruppe zwischen 18-29 Jahre alt. Der Ansatz, die sozialen Medien dafür zu benutzen, besagte Zielgruppe zu erreichen ist daher sinnvoll. Auf dem Instagram Account wird zudem Wissen über häusliche Gewalt und Coercive Control vermittelt. Alle Posts sind wissenschaftlich fundiert und mit Quellenangaben versehen.
Das Ziel des Projektes ist die Prävention weiterer Gewalt durch die Kreation eines sicheren Raumes, in dem Frauen die Möglichkeit haben, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig zu bestärken und sich bei der Beendigung von Gewaltbeziehungen zu unterstützen. Da in in den meisten missbräuchlichen Beziehungen psychische und emotionale Gewalt eingesetzt werden (Fachbegriff Coercive Control), welche Betroffene glauben lässt, sie könnten die Beziehung nicht beenden, ist dieser gegenseitige Austausch und das Erkennen von Parallelen in Gewaltbeziehungen von fundamentaler Wichtigkeit, wenn es darum geht, sich aus dem Netz missbräuchlicher Verstrickungen zu lösen. Die Betroffenen fühlen sich weniger alleine mit diesem schambehafteten und gesellschaftlich tabuisierten Thema und gewinnen so an Selbstvertrauen. Weiter geht es bei häuslicher Gewalt meist nicht vorderrangig nur um physiche Gewalt, sondern um perfide Macht- und Kontrolltaktiken. Diese durchschauen zu können mit Hilfe gleichgesinnter Personen, die gleiche Erfahrungen gemacht haben oder machen, erweist sich als äusserst wirksam.

Die Teilnehmerinnen fühlen sich bei den Treffen nicht als hilflose, beschämte Opfer, sondern sie fühlen sich in Anwesenheit anderer Betroffenen stark, verstanden und in ihrer Traumaheilung unterstützt. Letztlich können Teilnehmerinnen auch Tipps austauschen, wie sie mit der Reaktion des Umfeldes (z.b. Victim Blaming, Unverständnis, Täterschutz) umgehen, oder zeigen einander, was sie im Umgang mit posttraumatischer Belastungsstörung als nützlich und hilfreich empfinden.

Das Projekt zielt auf cis und trans Frauen, sowie interbinäre, nonbinäre und agender Personen, ab, welche häusliche Gewalt oder intime Partner Gewalt erleben oder erlebt haben. Dazu gehören emotionale, psychische, soziale, finanzielle, sowie physische Gewaltformen.

Genderspezifische Gewalt geht uns alle etwas an. Gewalt, die hinter verschlossenen Türen passiert ist immer noch ein Tabuthema in der Schweiz, obwohl jede 5. Frau in ihrem Leben betroffen ist oder sein wird!

Staatliche Angebote und Anlaufstellen gibt es nicht genügend. Auch an Informations- und Bildungskampagnen fehlt es. Ein vergleichbares Angebot für Betroffene existiert nicht im kantonalen Raum Bern.

Wir stellen ein Angebot, das auf den Grundpfeilern von Peer-to-Peer support basiert. Wir empowern Frauen. Wir stärken und heilen gemeinsam. Wir sprechen für uns selbst, wir geben Betroffenen eine Stimme. Das ist Unterstützung wert. Denn die Betroffenen haben schon genug gelitten, und sollten nicht noch ihre eigene Heilung finanzieren müssen. Diese liegt in gesellschaftlicher Verantwortung, da genderspezifische Gewalt ein systemiatisches gesellschaftliches Problem ist.

Das Geld wird die Raummiete für unsere Treffen für 1,5 Jahre bezahlen. Hinzu kommen Materialkosten. Zudem wird die bisher unbezahle Arbeit der Facilitatorinnen der Treffen entschädigt werden.

Mindestbetrag

Wir benötigen die Finanzierung der Raummiete, plus Materialien, plus eine Menge Admin Arbeit für ein ganzes Jahr. Daher brauchen wir mindestens 4000 CHF, um das Projekt ein Jahr lang am Laufen zu halten.

Wunschbetrag

Kommunikation, Social Media, Poster und Flyer, das Einladen von externe Fachpersonen, die spezifische Workshops anbieten, und feministisches Engagement müssen finanziert werden.

Hinter dem Projekt steht eine Interessensgruppe von Betroffenen. Bei stabilem Wachstum und Erfolg des Projektes werden wir versuchen, das Angebot auf weitere Schweizer Städte auszuweiten und ein nationales Netzwerk an Betroffenen zu bilden.

Ein super innovatives Projekt, einzigartig und unbedingt unterstützenswert!

Beatrice Stalder
13. Juni 2023 um 13:09

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