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Jährlich werden in der Schweiz schätzungsweise mehrere tausend
Rehkitze bei der Grasernte „vermäht“. Diese Unfälle mit
Mähmaschinen führen zu Verstümmelungen und in vielen Fällen zu
einem fürchterlichen Tod der Kitze. Der Grund für dieses
„Vermähen“ liegt in einem angeborenen Verhalten der Kitze, bei
Gefahr an Ort und Stille still im Gras liegend zu verharren,
anstelle der Flucht. In der freien Natur hat sich dieses Verhalten
bewährt, da die Kitze geruchlich für Fressfeinde kaum wahrnehmbar
und im hohen Gras auch nicht sichtbar sind. Bei Mähwerken, welche
grossflächig und mit hoher Geschwindigkeit das Gras schneiden,
führt dieses Verhalten unweigerlich zur Katastrophe.
Grundsätzlich sind die Landwirtinnen und Landwirte für das
Ergreifen von Massnahmen zur Verhinderung solcher Unfälle
verantwortlich. Viele Jagdgesellschaften unterstützen aber die
Landwirt:innen. Herkömmliche Methoden setzen dabei u.a. auf Fahnen
(Stangen mit raschelnden Plastiksäcken oder Metallfolien), welche
unmittelbar vor dem Mähen in der betreffenden Wiese platziert
werden (sog. Verblenden). Dabei sollen die Rehgeissen (also die
Mütter der Kitze) veranlasst werden, ihren Nachwuchs aus der Wiese
zu bringen. Je nach Zeitpunkt, Dichte der Verblendstangen und Lage
und Struktur der Wiesen ist der Erfolg nicht immer garantiert. So
haben wir am Morgen nach dem Verblenden schon Rehkitze in
unmittelbarer Nähe zu Verblendstangen gefunden. Die Entwicklung
von Drohnen mit Wärmebildkameras eröffnet nun die Möglichkeit,
anstelle oder ergänzend zum Verblenden vor dem Mähen die Wiesen
effizient abzusuchen. Die bodengestützte Suche mit
Wärmebildkameras bringt wenig, da bedingt durch den flachen
Blickwinkel die Grashalme das Kitz verdecken und die
Wärmestrahlung (langwelliges Infrarot) gleich wie auch das
sichtbare Licht abgeblockt wird.
Wie funktioniert die Rehkitzrettung mit
Drohne?
Bei der Rehkitzrettung mit Drohne fliegt eine Pilotin oder Pilot
unmittelbar vor dem Mähen die entsprechenden Wiesen ab. Wird ein
Rehkitz entdeckt, lässt die Pilotin oder der Pilot die Drohne
über dieser Stelle schweben und 1-2 helfende Personen können zum
Kitz hingehen, ggf. mit Anweisungen via Funk. Dieses wird durch die
fachlich geschulten Personen sorgfältig aus der Wiese
transportiert und in einer gut durchlüfteten Kiste verwahrt, bis
die Wiese gemäht ist. Unmittelbar danach wird dieses wieder
freigelassen. Die Mutter kümmert sich danach wieder um ihren
kleinen Nachwuchs.
Warum wollen wir eine Drohne anschaffen?
Wir konnten im Jahr 2023 in Zusammenarbeit mit externen
Drohnenpiloten erste Erfahrungen mit dem Drohneneinsatz bei der
Rehkitzrettung sammeln. Diesbezüglich stehen wir auch mit
umliegenden Revieren im Kontakt. Bedingt durch den grossen
Wiesenanteil im Revier lässt sich aber der Bedarf nicht abdecken.
Für einen Pickett-Dienst, welcher im Zeitraum April bis Juni
typischerweise jeden Morgen zwischen 04:00 und 07:00 angeboten
werde muss, werden mehr Drohnen und Pilot:innen benötigt, selbst
wenn dies mit umliegenden Revieren koordiniert wird (was auch in
Planung ist). Deshalb plant der Jagdverein Hubertus die Anschaffung
einer eigenen Drohne. Die technische und praktische Vorevaluation
ergab als geeignetes Modell eine DJI Mavik 3 Enterprise. Zusammen
mit den Ersatzakkus gehen wir von einem Bedarf von CHF 7000.-
aus.
Das Geld wird vollständig in eine Drohne (voraussichtlich DJI Mavik 3 Enterprise) und mindestens 3-4 Ersatz-Akkus sowie Ersatzrotoren und benötigtes Kleinmaterial investiert.
Das Geld wird vollständig in eine Drohne (voraussichtlich DJI Mavik 3 Enterprise) und mindestens 1 Ersatz-Akku sowie einem Ersatzrotor und benötigtes Kleinmaterial investiert
Das Geld wird vollständig in eine Drohne (voraussichtlich DJI Mavik 3 Enterprise) und mindestens 3-4 Ersatz-Akkus sowie Ersatzrotoren und benötigtes Kleinmaterial investiert.
JAGDVEREIN HUBERTUS Kienberg
Der Jagdverein Hubertus Kienberg ist im Rahmen eines Pachtvertrages
mit dem Kanton Solothurn zuständig für die jagdliche
Bewirtschaftung des Reviers Kienberg und die Wildhut in diesem
Revier. Der Jagdverein ist ein Zusammenschluss von acht
jagdberechtigten Personen (Aktivmitglieder, Gäste) und zwei
Passivmitglieder. Im Moment verfügt er über drei
Drohnenpilot:innen. Der Verein übernimmt dabei Aufgaben im Bereich
Wildschutz (sowohl Schutz des Wildes als auch Schutz vor Wild, also
Wildschadensverhütung). Dazu gehört auch die Unterstützung der
Landwirte bei Prävention von Unfällen mit Rehkitzen beim Mähen
und generell das Bergen von verunfallten oder erkrankten
Wildtieren.
Das Revier Kienberg umfasst eine Fläche von 852 ha, davon 335 ha
Wald und dementsprechend einen grossen Anteil an Wiesen, welche
unterschiedlich genutzt werden (Fettwiesen, Ökoheu- und
Magerwiesen, Weiden). Bis auf ein kleines Areal auf der
Jura-Südseite liegt das Revier nördlich des Jura-Hauptkammes
zwischen einer Höhenlage von 448 bis 912 m.ü.M. Neben Reh und
Wildschwein, Gams, vereinzelten Feldhasen, Dachs und Fuchs, streift
auch der Luchs durchs Revier. Zudem konnten vereinzeln Neozoen
beobachtet werden, u.a. der Marderhund.
Die Jagd im Revier ist ein Teil eines umfassenden
Wildtiermanagements. Eine nachhaltige Bewirtschaftung und der
Schutz der Wildtierbestände ist ein wichtiges Anliegen des
Vereins. Die Jagd erfolgt unter Berücksichtigung eines
best-möglichen Tierschutzes nach ökologischen Grundsätzen.
Mehr Tierschutz im Kanton Solothurn! 💪