Mit #NetzDataBase führt der gemeinnützige Verein #NetzCourage ein exploratives qualitatives Forschungsprojekt durch, welches breit angelegt rassistische Hasskommentare auf Twitter, Telegram, Instagram, YouTube und Facebook sammelt, codiert und auswertet.
Ziel von #NetzDataBase ist es, die Prägungen, Argumentationsformen, Intensität, Themen und Verbreitung von Onlinerassismus auf den wichtigsten Social Media-Plattformen der Schweiz als neue Intermediäre zu untersuchen.
Di cosa tratta questo progetto?
Rassismus und Hassrede sind altbekannte Probleme, die mit einer
sich wandelnden Gesellschaft auch immer wieder in neuen Formen in
Erscheinung treten.
Rassistische Hassrede ist für das digitale Zeitalter bezeichnend.
Zwar gibt es gesamtgesellschaftlich in der Schweiz wertvolle
Bestrebungen, rassistischer Hassrede entgegenzuwirken –
beispielsweise durch die Einführung des Diskriminierungsartikels
im Strafgesetzbuch, dieser kann jedoch auch dazu beitragen, dass
rassistische Hassrede vermehrt in privaten Kanälen in den sozialen
Medien verbreitet wird. An jenen Orten also, wo nur schwer
juristisch dagegen vorgegangen werden kann.
Die qualitative und explorative Forschungsstudie #NetzDataBase soll die Prägungen, Argumentationsformen, Intensität, Themen und Verbreitung von Online-Rassismus sowie das allfällig generierte rassismusbezogene Sozialkapital auf den wichtigsten Social Media-Plattformen als neue Intermediäre untersuchen.
Die Notwendigkeit, genauer zu verstehen, wie sich rassistische Hassrede im Internet äussert und verbreitet, zeigt sich sowohl auf nationaler wie auch auf kantonaler Ebene. Da Verschwörungstheorien und Rassismus eng miteinander verbandelt sind, ist deren Analyse von besonderem Interesse, mitunter auch deshalb, weil Verschwörungstheorien und Desinformation rege genutzt werden, um rassistische Ressentiments zu schüren und um jene zu rechtfertigen. Dieser Wechselbeziehung werden wir besondere Beachtung schenken in unserer Studie.
Quali sono gli scopi e il gruppo-target?
Ziel von #NetzDataBase ist es, die Prägungen, Argumentationsformen, Intensität, Themen und Verbreitung von Onlinerassismus sowie das allfällig generierte rassismusbezogene Sozialkapital auf den wichtigsten Social Media-Plattformen als neue Intermediäre zu untersuchen.
Auf Grundlage der Analyse der unterschiedlichen Argumentationsstrategien können dann wiederum konkrete Gegenargumentationsstrategien für konkrete Arten von Rassismus abgeleitet werden, was der Gegenrede zugutekommt. Darüber hinaus werden konkrete Präventionsmassnahmen formuliert.
Perché qualcuno dovrebbe sostenere il tuo progetto?
Rassismus stört nicht nur ein friedliches, gesellschaftliches Miteinander, sondern verletzt und zerstört.
Gerade hinter dem vermeintlichen Schutz der Anonymität im Netz kann sich Hass und Rassismus schnell und unkontrolliert verbreiten. Umso wichtiger ist es, die Dynamik von Rassismus im Internetz genauer zu verstehen. Denn nur was man versteht kann man auch bekämpfen.
Che cosa accade con i soldi se il progetto va a buon fine?
Das Projekt #NetzDataBase wird bereits von der Fachstelle für Rassismusbekämpfung und dem Kanton Uri unterstützt.
Aufgrund Erkenntnissen in der Forschungsarbeit musste nun aber das Forschungsdesign nochmals neu aufgegleist werden. Um die grosse Menge an Daten nun exakt auswerten zu können, braucht unser Projekt nun die Expertise einer externen Fachperson einer Hochschule und zusätzlicher Codierer:innen. Deshalb sind wir nun mit diesem Crowdfunding am Start, um als gemeinnütziger, spendenbasierter Verein diese Extraleistung entschädigen zu können.
Mit 9000 Franken kann eine ausgewiesene, externe Fachperson einer Hochschule mit uns an #NetzDataBase arbeiten, sodass diese Forschungsarbeit nicht nur inhaltlich, sondern auch handwerklich einwandfrei abgeschlossen werden kann. #NetzDataBase ist wichtig. Die Erkenntnisse aus der Untersuchung ist ein Mehrwert für die Gesellschaft und wird uns dabei helfen, Rassismus im Schweizer Internet zu verstehen und einzudämmen.
Mit 14000 CHF können wir zusätzlich zwei Studierende beschäftigen, die uns bei der inhaltsanalytischen Codierung untersützen können.
Chi c'è dietro il progetto?
Das Forschungsteam besteht aus:
Dumeng Girell di Giovanoel, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Vereins #NetzCourage und verantwortlich für die digitale Kommentarrecherche. Er studiert Philosophie und Religionswissenschaft im Master an der Universität Basel, mit den Schwerpunkten Ethik, politische Philosophie, politische Religionen und Verschwörungstheorien.
Jolanda Spiess-Hegglin, Gründerin und Geschäftsführerin von #NetzCourage, ein gemeinnütziger Verein gegen Digitale Gewalt. Die Pionierinnenarbeit von Jolanda Spiess-Hegglin für mehr Respekt und gegen Hass im Internet wurde dieses Jahr mit dem Somazzi-Preis 2021 der Ida Somazzi Stiftung und dem FemBizSwiss Award 2021 in der Kategorie Innovation geehrt.
Dr. Simone Griesser, promovierte an der Warwick Business School
zum Thema Sprachabstraktion in sozialen Medien Posts. Ihre
Forschung präsentierte sie an weltweit renovierten Konferenzen
(Association of Consumer Research, Personality and Social
Psychology, European Marketing Association). Als Teil ihrer
Doktorarbeit erforschte sie verschiedene Analyseansätze zu
Sentiment und emotionaler Intensität. Zusätzlich arbeitete Simone
Griesser Teilzeit für den AI Innovation Hub der Warwick Business
School. Seit April 2019 führt sie an der Hochschule für
angewandte Psychologie der FHNW Forschungsprojekte zu
Entscheidungsprozessen und Sprachdatennutzung für
Zielgruppenwissen durch. Sie doziert an der FHNW und BFH zu den
Themen Data Science, Verhaltensökonomie und
Konsumentenverhalten.
Simone Griesser begleitet ehrenamtlich junge Frauen als Mentorin im
Rahmen des SPRINT Programmes der Warwick Universität für
Studentinnen.
#NetzCourage